Gemütlich standen wir heute auf – und das Glück war auf unserer Seite: statt Dauerregen (wie eigentlich im Wetter-App angegeben) gab’s nur Wolken. Also nix wie los, Stiefel an und rein ins hübsche Städtchen Honfleur.
Roger hatte schon gleich am Anfang seine Spielregeln festgelegt: „Mehr wie 5 km laufe ich nicht!“ – als wäre er die UNO, die gerade ein Abkommen über Bewegungsquoten verhandelt.
Zum Glück ist der Hafen von Honfleur nicht weit vom Stellplatz entfernt. Ein Bilderbuch-Hafen, umrahmt von alten Häuserfassaden und einer gemütlichen Promenade, die so einladend wirkt, dass man fast glaubt, hier sei immer Postkartenwetter.
Nächster Halt: die Église Saint-Léonard. Die gotische Kirche stammt ursprünglich aus dem 12. Jahrhundert, allerdings wurde der grösste Teil der Kirche von den Hugenotten in den Religionskriegen niedergebrannt. Nach den Religionskriegen im 16. Jahrhundert wurde die Kirche wieder aufgebaut. Besonders auffällig ist ihr reich verzierter Turm im Flamboyant-Stil.
Von dort marschierten wir weiter in den öffentlichen Park Le Jardin Retrouvé – ein kleiner grüner Ruhepol mitten in der Stadt, mit Teich, Blumenbeeten und viel Platz, damit Roger seine Kilometerbilanz genau im Auge behalten konnte.
Hungrig kehrten wir schließlich zum alten Hafenbecken zurück, wo uns die Restaurant-Tafeln mit Bildern von Moules-frites und Crêpes anlachten. Klar, touristisch ist’s hier, und kulinarisch konnten wir das Essen nicht mit dem La Flottille in Étretat vergleichen. Aber: es nährt. Und das zählt, besonders nach einer Roger-konformen Marschroute.
Pünktlich, kaum waren wir zurück bei ObeliX, begann es wie auf der Wetter-App angekündigt zu regnen – als hätte der Himmel die Startzeit von „Indoor-Programm“ genau eingehalten. Also kuschelten wir uns ins Wohnmobil, während draußen die Tropfen trommelten.
Und das Beste: Claudias Spaziergang blieb tatsächlich unter 5 km. Vorgaben eingehalten, Frieden im Wohnmobil gesichert. Mission Honfleur erfolgreich abgeschlossen.
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